Neuigkeiten

Hier finden Sie aktuelle Meldungen der Lebenshilfe im Landkreis Verden.

Aktuelle Neuigkeiten

Deutschlandweit einmaliges „Leuchtturmprojekt“ der Lebenshilfe Verden

Kirk Chamberlain, Vorstand der Lebenshilfe im Landkreis Verden e.V., Jonas Ruff, Architekt der Planungsgruppe Niemeyer, Anke Fahrenholz, Samtgemeindebürgermeisterin Thedinghausen

Hof Rabenmühle erhält grünes Licht vom Gemeinderat Thedinghausen

Am 2.5.23 gegen 22:00 Uhr stand es fest: Das Projekt Hof / Kita Rabenmühle wird nach einstimmigem Beschluss des Gemeinderates Thedinghausen von der Lebenshilfe im Landkreis Verden umgesetzt. Hof Rabenmühle wird integratives Kurzeitwohnen mit 24-Stunden-Betreuung für schwerbehinderte Kinder mit gleichzeitiger Unterbringung der Eltern und Geschwister bieten. Das bedeutet, dass Familien mit einem schwerbehinderten Kind hier sorgenfrei Urlaub machen können. „Was dies für die Eltern mit einem Kind bedeutet, dass aufgrund seiner Einschränkungen eine „Rund-Um-Die-Uhr-Betreuung“ benötigt, kann sich kaum jemand vorstellen, der nicht betroffen ist“, so Judith Fischer, selbst betroffene Mutter bei dem Pressetermin am 3.5. im Rathaus von Thedinghausen. „Urlaub, wie ihn andere Familien machen, ist für uns nicht möglich, daher sind diese Auszeiten für uns die wertvollste Zeit des Jahres“, so Judith Fischer über ihre besondere Herausforderung im Alltag. „Die Möglichkeit, Eltern von schwerbehinderten Kindern so eine Auszeit zu bieten, ist extrem wichtig. Das Zusammenleben dieser Familien steht ständig unter einem besonderen Druck und kann sie im Extremfall auch spalten. Diese Familien leisten Außergewöhnliches und bedürfen gerade deswegen unsere Unterstützung“, so Brigitte Bertram, Geschäftsbereichsleiterin Elementarpädagogik der Lebenshilfe Verden.

„Das Besondere am Hof Rabenmühle ist der inklusive/integrative Ansatz. Das Kurzzeitwohnen entsteht direkt neben einer inklusiven Kita, die Teil des Gebäudeensembles wird. Außerdem haben wir die Gebäude so geplant, dass Teile von ihnen auch von der Gemeinde genutzt werden können. Dieser integrative Ansatz eines Kurzzeitwohnens innerhalb einer Kita, einer ganzen Gemeinde ist deutschlandweit einmalig und ein Meilenstein für die Inklusion in unserem Land“, so Kirk Chamberlain, verantwortlicher Vorstand der Lebenshilfe Verden. „Wir werden mit diesem Ansatz Neuland betreten und sehr viele neue Erfahrungen sammeln, aber das machen Leuchtturmprojekte ja so spannend. Ich freue mich sehr, dass wir, der Aufsichtsrat, die Gemeinde Thedinghausen und mein Team, den Mut haben, diese Herausforderung anzugehen“, ordnet Kirk Chamberlain das Projekt Rabenmühle ein.

Nebenbei ist die Gemeinde Thedinghausen auch noch dem Bedarf an mehr Kitaplätzen nachgekommen. Die integrative Kita Rabenmühle wird Platz für 105 Kinder bieten. „Wir haben die Lebenshilfe Verden als zuverlässigen Partner mit einem hohen Leistungsstandard in unserer Samtgemeinde kennen gelernt, deswegen freue ich mich, sie als Partner für die dringend benötigte Kita gewonnen zu haben. Dass mit dem Projekt Rabenmühle zusätzlich noch ein solch wegweisendes Leuchtturmprojekt in unserer Samtgemeinde verwirklicht wird, freut mich umso mehr. Mit mindestens 300 zusätzlichen Feriengästen wird es zudem auch den Tourismus in unserer Region nach vorne bringen“, so Samtgemeindebürgermeisterin Anke Fahrenholz auf der Pressekonferenz.

 

Menschen mit Behinderung bei der
Pflege weiterhin abgehängt
Bundesvereinigung Lebenshilfe fordert Verbesserungen

Bei der heutigen Anhörung im Bundesgesundheitsministerium wird das Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz beraten. Nicht reformiert werden soll allerdings der Paragraf § 43 a im Sozialgesetzbuch (SGB) XI, der die Leistungen für Menschen mit Behinderung regelt. Darin sieht die Bundesvereinigung Lebenshilfe eine massive Benachteiligung und fordert seit langem eine Neuregelung.

„Menschen mit Behinderung sollen immer noch nicht gleichgestellt werden. Obwohl sie als Versicherte Beiträge an die Pflegeversicherung zahlen, erhalten sie in besonderen Wohnformen statt der vollen Leistungen nur eine monatliche Pauschale von 266 Euro“, kritisiert Bundesvorsitzende Ulla Schmidt, Bundesministerin a.D. „Das entspricht bei weitem nicht den tatsächlichen Kosten der Pflege. Den Menschen werden so Möglichkeiten der Teilhabe genommen. Besonders bitter ist, dass sie als meist Kinderlose erneut erhöhte Beiträge zahlen müssen.“

Zu den geplanten Veränderungen im Gesetz gehören auch neue Beitragssätze für die Pflegeversicherung und eine Erhöhung der Leistungen. Positiv für pflegebedürftige Menschen mit Behinderung ist der Jahresbetrag, mit dem sie Leistungen der Kurzzeit- und Verhinderungspflege gemeinsam in Anspruch nehmen können.

 

Zehn kurze Filme erklären Selbstvertretung

Grafik, die gezeichnete Menschen zeigt zu den Erklärvideos der SelbstvertretungDie Filme der Lebenshilfe sind in einfacher Sprache. Und es gibt sie auch in Gebärdensprache. An den Inhalten der Videos haben Selbstvertreter und Selbstvertreterinnen mitgewirkt.

Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung wollen mitreden und mitentscheiden – in der Gesellschaft, in der Politik, beim Wohnen, Arbeiten und im Verein. Es geht darum, die eigenen Interessen und die von anderen Menschen mit Behinderung zu vertreten. Wie diese Selbstvertretung funktionieren kann, zeigt jetzt die Bundesvereinigung Lebenshilfe mit zehn kurzen Filmen in einfacher Sprache auf ihrem YouTube-Kanal.

Die Filme gibt es auch übersetzt in Gebärdensprache. An den Inhalten der Videos haben Selbstvertreter*innen mitgewirkt. Das Projekt wurde unterstützt durch die BARMER-Selbsthilfeförderung. Es entstand im Rahmen der Lebenshilfe-Kampagne „Selbstvertretung – Na klar.“ Mehr zum Thema steht in Leichter Sprache auf www.lebenshilfe.de.

Zeitraum wählen

Suche